Nichts (sunyata)
Sūnyatā (skrt.; dt. Leerheit). Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. entstanden in Indien Texte, die sich in besonderer Weise mit dem Konzept von Sūnyatā befassten.
Es sind dies die Prajñāpāramitā-Sūtren. Sie richteten sich vehement gegen den Versuch einiger buddhistischer Gelehrten, doch noch kleinste statische Elemente in der sich verändernden Welt auszumachen. Dem hielten die Prajñāpāramitā-Sūtren entgegen, dass alle Phänomene leer von einem eigenständigen Wesenskern sind.
Die Formulierung „leer von eigenständigem Wesenskern“ wird oft gleichbedeutend mit dem Begriff Sūnyatā verwendet, der selbst eine begriffliche Abstraktion und frei von jeder eigenständiger Existenz ist.
Einige Schriftsteller versuchten nun, aus dieser Leerheit so etwas wie das göttliche Absolute zu machen, was vom buddhistischen Standpunkt merkwürdig klingt. Sich an die Leerheit anklammern zu wollen, ist genauso unsinnig, wie das Handeln eines Mannes, dem der Ladenbesitzer erklärt, dass er nichts mehr zu verkaufen habe, und der nun dieses „Nichts“ erwerben und nach Hause tragen will.